Was ist eine Anisomastie?
Eine Anisomastie oder eine Brustasymmetrie beschreibt unterschiedlich große oder unterschiedlich geformte Brüste bei einer Frau. Dabei ist anzumerken, dass es eine 100%ige Symmetrie weder von Natur aus noch nach einer Operation gibt. Brüste sind „Schwestern“ und keine „Zwillinge“. Oft ist die Herzseite, also meist die linke Brust, leicht größer oder in der Form anders als die rechte. Meistens sind die Brüste jedoch nur wenig unterschiedlich, so dass es der Trägerin nicht auffällt. Medizinisch gesehen spricht man von einer Anisomastie, wenn der Unterschied zwischen beiden Brüsten mindestens eine Körbchengröße beträgt. Auch die Position der Brust auf dem Brustkorb kann unterschiedlich sein, so dass eine Unterbrustfalte oder die Brustwarze sich deutlich in der Höhe der Gegenseite unterscheidet. Ein Krankheitswert geht von dieser natürlichen Brustasymmetrie nicht aus, jedoch kann ein großer Unterschied beider Brüste psychologisch stark beeinträchtigend sein.
Was sind die Ursachen für eine Anisomastie?
Meist sind genetische Gründe dafür verantwortlich, dass sich mit der Pubertät beide Brüste unterschiedlich entwickeln. Operationen, Entzündungen, Neubildungen (gut- oder bösartig), Unfälle, Verbrennungen / Verbrühungen und Bestrahlungen können ebenfalls eine starke Asymmetrie nach sich ziehen. Auch eine unterschiedliche Milchproduktion kann sowohl in der Stillzeit wie auch nach dem Abstillen asymmetrische Brüste bewirken.
Welche Behandlungsmöglichkeiten bieten Sie an?
Eine Korrektur der Anisomastie sollte nur auf Wunsch der Patientin erfolgen, da diese an sich keinen Krankheitswert besitzt. Wenn eine Angleichung der Brust in Erwägung gezogen wird, ist diese nur operativ möglich. Wichtig sind eine fachärztliche Untersuchung und eine Diagnosestellung. Im Anschluss wird mit der Patientin auf Basis Ihrer Wünsche ein detaillierter Behandlungsplan erörtert. Heutzutage ist es auch möglich mittels einer Computersimulation ein ungefähres Endresultat zu animieren.
Der Größenunterschied kann durch eine Brustvergrößerung mit Eigenfett oder eine Brustvergrößerung mit einem Implantat oder der Kombination aus beiden (Hybrid-Brustvergrößerung) erfolgen. Dabei müssen je nach Ausgangslage spezielle Implantate verwendet werden. Ich rate dringend davon ab, nur einseitig ein Implantat zu verwenden, da sich die Brüste im Verlauf der Zeit komplett auseinanderentwickeln und erneut eine starke Asymmetrie resultiert. Besser ist es ggf. auf der Gegenseite eine Plus-Minus-Operation durchzuführen, damit diese nicht zu groß oder größer wird.
Natürlich kann auch die größere Brust durch eine Brustverkleinerung angeglichen werden. In diesem Fall kann auch eine ggf. unterschiedlich hoch sitzende Brust in der Position verändert werden. Ebenso kann auch die Höhe der Unterbrustfalte angeglichen werden.
Der Formunterschied kann durch eine Bruststraffung oder eine Brustwarzenkorrektur gemindert werden. Auch hierbei kann eine Korrektur der Brustposition sowie der Unterbrustfalten erfolgen.
Bei starken Anisomastien sind meist Kombinationsoperationen der oben genannten Techniken an beiden Brüsten notwendig. Bisweilen sind auch zwei Operationen notwendig, um eine annähernde Symmetrie zu erreichen.